George Crumb

Die musikalische Sprache des George Crumb, der am 24. Oktober seinen 80. Geburtstag feiert, ist von grundlegend integrativer Natur:

Vielfach inspiriert von außermusikalischen Quellen, von Mythologie, Numerologie, Literatur und Malerei, vermittelt Crumb Altes mit Neuem, indem er kontrastierende musikalische Stile nebeneinander stellt und deren innere Spannungen austrägt.

Auf der Suche nach unverbrauchten Klängen experimentiert er bis heute mit ungewöhnlichen Spieltechniken, exotischen Klangerzeugern und elektronischer Verstärkung. Dabei sind die instrumentalen Effekte niemals bloß Dekoration, vielmehr dient der klangfarbliche Reichtum einer Erweiterung von Ausdrucksmöglichkeiten. Der Einbezug theatralischer Elemente, beispielsweise das Tragen von Masken oder das Singen von Beschwörungsformeln, verleiht seinen Werken zudem oftmals rituellen Charakter.

Crumbs Musik besinnt sich zurück auf die - stets literarisch gebrochenen – elementaren Erfahrungen der Liebe, der Zeit und des Todes, versteht sich als Abbild der Natur und Spiegel der menschlichen Seele.

So entsteht eine symbolisch-suggestive Kunst, die sich dem Leser seiner Partituren in einer beeindruckenden kalligraphischen Schönheit, dem Hörer seiner Musik in einer unerschöpflichen Klangphantasie unmittelbar mitzuteilen vermag.

Tobias Hünermann

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